Donnerstag, 16. Mai 2013

Der Glaube an die Menschen

Das Wichtigste ist, dass man den Glauben an die Menschen nicht verliert. Wenn es an dem mangelt, ist alles andere sinnlos, da bin ich fest überzeugt. Es kommt nur darauf an, ob ich diesen Glauben habe, nicht darauf, ob er sich auf irgendeine Weise bestätigt. Ich habe nicht die Zeit, jeden Menschen erst daraufhin abzuklopfen, ob er diesen Glauben verdient oder nicht. Ich setze ihn einfach voraus. Bei jedem Menschen gehe ich davon aus, dass die Keime ungeahnter Schönheiten und Freuden in seiner Seele schlummern. Entsprechend behandele ich ihn.

Beispiele? Ohne diesen Glauben verliert ein Lehrer schnell die Geduld, wenn sich seine Schüler daneben benehmen. Hat er aber diesen Glauben kultiviert, dann glaubt er, dass aus ihnen großartigen Menschen werden, ganz unabhängig davon, was sie jetzt verbocken mögen - und genauso behandelt er sie. Sie werden es ihm danken. Eine Frau, die nicht an die Zukunft ihres Kindes glaubt, kann keine gute Mutter sein. Wer will, dass seine Kinder erwachsen werden, muss sie nur wie Erwachsene behandeln. Es gibt überhaupt keinen Grund, an diesem Glauben auch nur eine Sekunde lang zu zweifeln. Alle Probleme fangen damit an, dass dieser Glaube brüchtig wird und durch Gründe gestützt werden soll. Es ist ein großes Geschenk, an die Menschen glauben zu können. Ich denke nicht, dass jemand glücklich werden kann, der in diesem Punkt schwankt.

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