Freitag, 17. Mai 2013

Der ewige Tod

Natürlich ist nach diesem Leben Schluss. Es gibt auch überhaupt keinen Grund, über diese Frage ernsthaft nachzudenken. Das sind nichts als theologische Träumereien, die sich nur deshalb hartnäckig halten, weil sie sich psychologisch ausbeuten lassen. Wenn religiöse Menschen über ihren Glauben reden, geben sie oft mit größter Naivität zu, dass ihnen die Vorstellung eines ewigen Lebens mehr zusagt, als die Aussicht, für immer zu verwesen. Sie beweisen damit nicht die Existenz eines Himmels oder eines späteren Lebens, sondern nur ihre Unfähigkeit, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Jeder Mensch weiß, dass er sterben und dass sein Tod ewig wird. Jeder. Etwas zu wissen bedeutet für ihn allerdings nicht zwangsläufig, dass er es auch wahrhaben wird ...

Zieht den Toten doch einmal die Lider hoch und schaut ihnen tief in die gebrochenen Augen. Glaubt ihr wirklich, dass von diesen Menschen noch irgendetwas existiert, wenn auch nur an irgendeinem fernen, überirdischen Ort? Dass von ihm etwas in einer anderen Reinkarnation fortlebt? Beobachtet sie Fliege, die sich auf die Stirn dieses toten Kindes gesetzt hat. Glaubt ihr wirklich, dass von diesem Kind mehr übrig bleibt, als der Schmerz in den Herzen seiner Eltern?

1 Kommentar:

  1. Manchmal hilft mir meine Naivität, um nochmal für einen neuen Versuch, Kraft zu schöpfen. Ich glaub, so ganz ohne, geht man in dieser grausamen Welt einfach unter. Irgendwie muss man an was glauben, sonst ist alles nur noch trostlos. Schwarz. Ohne jede Hoffnung, dass es sich überhaupt lohnt, morgens aufzustehen.

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